Gute reden wenig, Redner sind ni: Japanisches Sprichwort

Sprichwörter

Wie man „Der Gute ist nicht beredt, der Beredete ist nicht gut” liest

Zensha wa ben narazu, bensha wa zen narazu

Bedeutung von „Der Gute ist nicht beredt, der Beredete ist nicht gut”

Dieses Sprichwort bedeutet, dass wahrhaft gute und tugendhafte Menschen keine klugen Worte verwenden, um sich zu schmücken. Andererseits sind Menschen, die geschickt im eloquenten Sprechen sind, nicht unbedingt gute Menschen.

Menschen, die wirklich gute Taten vollbringen, müssen nicht mit Worten damit prahlen. Sie müssen sich nicht mit schönen Phrasen schmücken.

Währenddessen neigen Menschen, die geschickte Redner sind, oft dazu, andere mit ihren Worten zu verwirren. Sie versuchen, sich besser darzustellen, als sie wirklich sind. Dieses Sprichwort basiert auf sorgfältiger Beobachtung der menschlichen Natur.

Menschen verwenden diesen Spruch, um vor denen zu warnen, die nur reden. Er hilft uns auch, den Wert von Menschen zu erkennen, die aufrichtig handeln, auch wenn sie schlicht erscheinen.

Die moderne Gesellschaft betont oft Präsentationsfähigkeiten und Kommunikationsfähigkeit. Aber dieses Sprichwort erinnert uns daran, dass gut mit Worten umgehen zu können und einen guten Charakter zu haben zwei verschiedene Dinge sind.

Es lehrt eine unveränderliche Wahrheit über die menschliche Natur. Eine Person, die still handelt, ist vertrauenswürdiger als jemand, der endlos über sich selbst redet.

Ursprung und Etymologie

Dieses Sprichwort stammt aus dem alten chinesischen Text „Tao Te Ching” (Laozi), Kapitel 81. Die ursprüngliche Passage lautet: „Wahre Worte sind nicht schön, schöne Worte sind nicht wahr. Der Gute ist nicht beredt, der Beredete ist nicht gut.”

Laozi war ein Philosoph, der um das 6. Jahrhundert v. Chr. lebte. Er ist bekannt für seine Lehre der natürlichen Einfachheit und des Nicht-Handelns.

Die ursprüngliche chinesische Phrase „善者不弁、弁者不善” kam nach Japan und wurde im japanischen Stil gelesen. Sie etablierte sich als „Der Gute ist nicht beredt, der Beredete ist nicht gut.”

In Laozis Philosophie sind wahrhaft wertvolle Dinge schlicht und einfach. Sie müssen sich nicht mit klugen Worten behaupten. Diese Denkweise spiegelt eine östliche Sicht auf Tugend wider.

Moralisch überlegene Menschen sind bescheiden. Sie prahlen nicht mit ihren guten Taten.

Interessanterweise lebte Laozi während Chinas Frühlings- und Herbstperiode, einer Zeit des Chaos. Wanderredner, die Herrscher mit eloquenten Reden überzeugten, waren damals sehr aktiv.

In diesem Kontext betonte Laozi innere Erfüllung über verbale Geschicklichkeit. Diese Lehre kam nach Japan und verband sich tief mit dem Samurai-Geist des „Handelns ohne Worte.”

Sie wurde über die Zeit tief in den japanischen Werten verwurzelt.

Verwendungsbeispiele

  • Dieser Politiker hält großartige Reden, aber „der Gute ist nicht beredt, der Beredete ist nicht gut”, also müssen wir auf seine tatsächlichen Handlungen achten
  • Er sagt nicht viel, aber er hilft immer Menschen in Not. Das ist wahrhaft „der Gute ist nicht beredt, der Beredete ist nicht gut”

Universelle Weisheit

Menschen haben eine merkwürdige Eigenschaft. Menschen, die wahrhaft wertvolle Dinge tun, sprechen am wenigsten darüber. Warum ist das so?

Es liegt daran, dass echte gute Taten nicht aus Selbstzufriedenheit oder dem Bedürfnis nach Anerkennung entstehen. Sie fließen natürlich aus innerer Aufrichtigkeit.

Gutes zu tun ist der Zweck selbst. Diese Menschen verspüren nicht das Bedürfnis, anderen davon zu erzählen.

Andererseits sind eloquente Menschen nicht unbedingt schlecht. Aber Menschen haben die Tendenz, innere Angst oder Leere mit Worten zu füllen.

Wenn Substanz fehlt, werden Menschen gesprächig. Sie versuchen, sich selbst und andere zu überzeugen, indem sie ihre Worte schmücken.

Diese universelle Wahrheit wurde überliefert, weil die Menschheit seit Jahrtausenden mit der Kluft zwischen Worten und Substanz kämpft.

Jede Epoche hatte Menschen, die andere mit schönen Phrasen verwirrten. Und jede Epoche hatte auch namenlose Menschen, die still Gutes taten.

Dieses Sprichwort ermutigt uns, Augen zu entwickeln, die das Wesentliche sehen. Lass dich nicht von glänzenden Worten an der Oberfläche täuschen. Schaue auf die Handlungen und Lebensweise der Person.

Es lehrt uns auch über uns selbst. Sei eine Person, die durch aufrichtige Handlungen zeigt, anstatt mit Worten zu schmücken.

Wenn KI das hört

Claude Shannon, der Begründer der Informationstheorie, bewies mathematisch, dass Kommunikationskanäle eine Obergrenze haben, die „Kapazität” genannt wird.

Wenn man zum Beispiel versucht, die pro Sekunde gesendete Informationsmenge zu erhöhen, steigt immer die Wahrscheinlichkeit, dass sich Fehler einmischen. Das ist eine Beschränkung, die einem physikalischen Gesetz nahekommt.

Menschliche Sprache kann als derselbe Art von Kommunikationskanal gesehen werden. Es gibt eine Grenze dafür, wie viele Worte man pro Minute sprechen kann. Das ist Bandbreite.

Interessant ist, dass wenn man die Sprechgeschwindigkeit erhöht, die Information pro Zeiteinheit zunimmt. Aber die verfügbaren Gehirnressourcen zur Überprüfung und Prüfung jedes Wortes nehmen ab.

Mit anderen Worten, je fließender man spricht, desto schwächer wird die Genauigkeitsprüfung. Das ist ein Kompromiss bei der Zuteilung der begrenzten Verarbeitungsleistung des Gehirns zwischen Geschwindigkeit und Präzision.

Tatsächliche Forschung zeigt, dass Menschen, die schneller sprechen, mehr Fehler und logische Sprünge machen. Umgekehrt durchlaufen Menschen, die sorgfältig sprechen, mehrere Überprüfungsprozesse, bevor sie sprechen.

Sie sagen weniger Worte, aber ihre Informationszuverlässigkeit ist höher. Das hat dieselbe Struktur wie Datenkommunikation, wo das Hinzufügen von Fehlerkorrekturcodes die Übertragungsgeschwindigkeit reduziert.

Die alten chinesischen Weisen kannten Shannons Theorem nicht. Dennoch erfassten sie intuitiv eine fundamentale Beschränkung im menschlichen kognitiven System.

Die umgekehrte Beziehung zwischen Eloquenz und Aufrichtigkeit war kein Zufall. Es war eine Unvermeidlichkeit der Informationsverarbeitung.

Lektionen für heute

Wir leben in einem Zeitalter der sozialen Medien und Präsentationen. Selbstdarstellungsfähigkeiten werden hoch geschätzt. Aber dieses Sprichwort lehrt uns ein wichtiges Gleichgewichtsgefühl.

Verbringen wir zu viel Zeit damit, uns mit Worten zu schmücken? Unterstützen unsere tatsächlichen Handlungen das, was wir sagen? Wir müssen uns diese Fragen stellen.

Wenn du jemanden bewertest, schaue über seine Worte hinaus. Achte auf seine kleinen täglichen Handlungen.

Bemerke die Person, die beiläufig jemandem in Not hilft. Die Person, die still Versprechen hält. Die Person, die ehrlich arbeitet, wenn niemand zuschaut. Es ist wichtig, Augen zu haben, die den Wert solcher Menschen nicht übersehen.

Was dich selbst angeht, versuche durch Handlungen zu zeigen, bevor du mit Worten sprichst. Gute Taten in sozialen Medien zu teilen ist nicht unbedingt schlecht.

Aber wenn das zum Zweck wird, hast du den Punkt verfehlt. Tue das, was du für richtig hältst, still und stetig, auch wenn niemand zuschaut. Auch wenn niemand dich lobt.

Wenn du eine Person mit dieser Art stiller Stärke werden kannst, wird dein Leben erfüllender werden. Sei bescheiden mit Worten, aufrichtig in Handlungen.

Das ist die warme Botschaft, die dieses alte Sprichwort an uns sendet, die wir heute leben.

Kommentare

Weltweite Sprichwörter, Zitate & Redewendungen | Sayingful
Privacy Overview

This website uses cookies so that we can provide you with the best user experience possible. Cookie information is stored in your browser and performs functions such as recognising you when you return to our website and helping our team to understand which sections of the website you find most interesting and useful.