Wenig Besitz, wenig Kummer: Japanisches Sprichwort

Sprichwörter

Wie man „Wenig Besitz, wenig Kummer” liest

Takara sukunakereba kanashimi sukunashi

Bedeutung von „Wenig Besitz, wenig Kummer”

Dieses Sprichwort bedeutet, dass weniger Besitz weniger Sorgen über dessen Verlust mit sich bringt. Je mehr Besitztümer man hat, desto mehr Angst verspürt man, sie zu verlieren.

Man hat auch mehr Mühe, sie zu erhalten, und mehr Furcht vor Diebstahl oder Katastrophen. Andererseits befreit einen der Besitz weniger Dinge von diesen Sorgen.

Man kann mit größerem Seelenfrieden leben. Dieses Sprichwort offenbart eine Wahrheit über das Leben.

Menschen verwenden diesen Ausdruck, um zu zeigen, dass materieller Reichtum und innerer Frieden nicht immer zusammengehen. Es ist hilfreich, wenn man mit jemandem spricht, der besessen davon ist, Besitztümer anzuhäufen.

Es bietet eine andere Perspektive darauf, was wichtig ist. Es erklärt auch die Denkweise derjenigen, die sich für ein einfaches Leben entscheiden.

In der modernen Gesellschaft jagen viele Menschen materiellem Reichtum nach. Aber dieses Sprichwort erinnert uns daran, dass Besitz mit Lasten verbunden ist.

Es hilft uns, den Wert des leichten Reisens zu erkennen. Es zeigt uns die Freiheit, die in einem einfachen Leben zu finden ist.

Ursprung und Etymologie

Die genaue Quelle dieses Sprichworts ist unklar. Es entstand jedoch wahrscheinlich aus der japanischen spirituellen Kultur, die vom Buddhismus und der taoistischen Philosophie beeinflusst war.

Es verbindet sich tief mit buddhistischen Lehren über das Finden von Frieden durch das Loslassen von Anhaftungen.

Das Wort „Besitz” umfasst nicht nur Geld, sondern auch Land, Häuser und alle Besitztümer. Ein Blick auf das Leben der einfachen Menschen während der Edo-Zeit macht die Bedeutung dieses Sprichworts klarer.

Damals brachen häufig Brände aus. Wohlhabende Kaufleute lebten in ständiger Furcht, alles zu verlieren.

Währenddessen hatten Handwerker und Tagelöhner, die von der Hand in den Mund lebten, eine gewisse Sorglosigkeit. Sie hatten wenig zu verlieren.

Dieses Sprichwort teilt auch Weisheit mit der alten chinesischen Philosophie, besonders Laozis Lehre über das „Wissen, was genug ist”. Die Erkenntnis, dass mehr zu besitzen nicht das Glück garantiert, durchzieht das gesamte östliche Denken.

Dieses Sprichwort entwickelte sich, als diese philosophischen Ideen mit den gelebten Erfahrungen der japanischen Menschen verschmolzen. Es spiegelt die scharfe Beobachtung unserer Vorfahren über die Beziehung zwischen Reichtum und Seelenfrieden wider.

Verwendungsbeispiele

  • Er besitzt kein Luxusauto oder großes Haus, aber nach dem Motto „Wenig Besitz, wenig Kummer” hat er immer einen ruhigen Gesichtsausdruck
  • Nachdem ich angefangen hatte aufzuräumen, erkannte ich die Wahrheit von „Wenig Besitz, wenig Kummer”

Universelle Weisheit

Dieses Sprichwort wurde überliefert, weil es die tiefe Verbindung zwischen dem menschlichen Verlangen nach Besitz und Angst offenbart. Menschen versuchen instinktiv, Sicherheit zu erlangen, indem sie mehr besitzen.

Aber ironischerweise wird unsere Furcht vor dem Verlust umso größer, je mehr wir erwerben. Beide wachsen zusammen.

Eigentum zu besitzen bedeutet mehr als nur Dinge zu besitzen. Es bedeutet auch, Dinge zu übernehmen, die man schützen, verwalten und um die man sich sorgen muss.

Werden Diebe einbrechen? Wird es einen Brand geben? Wird der Wert fallen? Besitz wirft immer einen Schatten der Angst.

Weise Menschen haben im Laufe der Geschichte diesen Widerspruch bemerkt. Das Verlangen nach Reichtum kann den Seelenfrieden rauben.

Diese paradoxe Wahrheit berührt etwas Grundlegendes in der menschlichen Natur. Sie bleibt über alle Zeitalter hinweg relevant.

Interessanterweise verherrlicht dieses Sprichwort nicht die Armut. Stattdessen untersucht es ruhig das wesentliche Wesen des Besitzes.

Es gibt Sicherheit im Haben von Dingen, aber auch Angst. Beide Seiten zu verstehen hilft uns zu fragen, was uns wirklich wichtig ist.

Wahre Freiheit kommt vielleicht nicht vom Besitzen vieler Dinge. Sie könnte davon kommen, von unnötigen Lasten befreit zu werden.

Wenn KI das hört

Laut der Prospect-Theorie empfinden Menschen den Schmerz des Verlusts von 10.000 Yen etwa 2,25-mal stärker als die Freude über den Gewinn von 10.000 Yen.

Mit zunehmendem Reichtum wächst die Freude über Gewinne langsam. Aber der Schmerz über potenzielle Verluste expandiert schnell.

Zum Beispiel kann jemand mit 100.000 Yen Ersparnissen nur 100.000 Yen verlieren. Aber jemand mit 100 Millionen Yen steht ständig unzähligen Risiken gegenüber.

Börsencrashs, Betrug, Diebstahl, Inflation – die Liste geht weiter. Das Knifflige ist, dass das menschliche Gehirn „was man hat” als Grundlinie setzt.

Sobald man 100 Millionen Yen hat, wird das normal. Wenn es auf 90 Millionen fällt, spürt man den Schmerz des Verlusts von 10 Millionen.

Noch interessanter ist, wie diversifizierter Reichtum ein „Verlustportfolio” schafft, das mit Kombinationen explodiert. Besitzt man Immobilien, Aktien, Edelmetalle und Fremdwährung – das sind vier Arten.

Man muss jede täglich auf potenzielle Rückgänge überwachen. Mit vier Optionen hat man nicht nur vier Sorgen.

Das Gehirn generiert 16 verschiedene schlechte Szenarien aus ihren Kombinationen.

Infolgedessen stößt das Glück aus zunehmendem Reichtum an eine Decke. Aber die Furcht vor dessen Verlust beschleunigt exponentiell.

Das ist das Paradox des Besitzes. Mit weniger Reichtum aktiviert sich dieses asymmetrische Schmerzsystem einfach nicht.

Lehren für heute

Die moderne Gesellschaft drängt uns ständig dazu, „mehr zu besitzen”. Ein größeres Haus, ein neueres Auto, mehr Ersparnisse.

Aber dieses Sprichwort gibt uns die Chance innezuhalten und nachzudenken. Was brauchen wir wirklich?

Der Schlüssel liegt darin, dieses Sprichwort nicht als extremen Rat zu verstehen, in Armut zu leben. Verstehe vielmehr die Natur des Besitzes.

Finde das richtige Gleichgewicht für dich selbst. Was belastet dein Herz?

Kleidung, die du nicht trägst, Bücher, die du nicht liest, Beziehungen, die du aus Pflichtgefühl aufrechterhältst. Diese loszulassen könnte neue Freiheit schaffen.

Heute sind es nicht nur physische Besitztümer, die uns binden. Informationen und digitale Daten werden auch zu Zwängen.

Follower-Zahlen in sozialen Medien, ungelesene E-Mails, Fotos, die sich in der Cloud anhäufen. Das ist auch „Besitz” im weiteren Sinne.

Sie werden zu Lasten, die verwaltet werden müssen. Überprüfe regelmäßig, was du besitzt. Behalte nur, was wirklich wichtig ist.

Diese Art zu leben könnte zu Seelenfrieden führen.

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