Einen Gott, den man nicht berührt, bringt keinen Fluch: Japanisches Sprichwort

Sprichwörter

Aussprache von „触らぬ神に祟りなし”

Sawaranu kami ni tatari nashi

Bedeutung von „触らぬ神に祟りなし”

“Einen Gott, den man nicht berührt, bringt keinen Fluch” bedeutet, dass es sicherer und friedlicher ist, sich von Angelegenheiten oder Menschen fernzuhalten, die von Anfang an besser in Ruhe gelassen werden sollten.

Dieses Sprichwort stellt eine Lebensstrategie dar, sich selbst zu schützen, indem man aktive Beteiligung an Problemen vermeidet, die zu Ärgerquellen werden könnten, oder an Menschen, die problematische Situationen verursachen könnten. Genau wie das Berühren eines Gottes keinen Fluch bringen würde, wenn man den Gott nicht berührt, ist die Idee, dass Katastrophen einen nicht befallen werden, wenn man sich gefährlichen Elementen nicht nähert.

Es wird in Situationen verwendet, wie wenn man in Fraktionsstreitigkeiten bei der Arbeit verwickelt werden könnte, wenn man zögert, sich in Nachbarschaftsstreitigkeiten einzumischen, oder wenn man vermeiden möchte, sich mit Menschen zu verbinden, die eindeutig problematisch sind. Der Grund für die Verwendung dieses Ausdrucks ist, proaktives Vermeidungsverhalten zu rechtfertigen und die Wichtigkeit des Selbstschutzes zu zeigen. Auch heute wird es von vielen Menschen verstanden und nachempfunden als ein Ausdruck, der den menschlichen instinktiven Wunsch ausdrückt, unnötigen Ärger zu vermeiden und ein friedliches Leben zu führen.

Herkunft und Etymologie

Der Ursprung von “Einen Gott, den man nicht berührt, bringt keinen Fluch” ist tief mit dem alten japanischen Konzept der Götter verbunden. Der Hintergrund der Entstehung dieses Sprichworts liegt in der Ehrfurcht vor “Göttern” im japanischen Shintoismus.

Im alten Japan waren Götter vertraute Präsenzen und gleichzeitig Wesen, die gefürchtet und verehrt werden sollten. Das achtlose Berühren heiliger Objekte oder heiliger Bereiche von Schreinen galt als Tabu, und es wurde geglaubt, dass wenn man achtlos heiliges Territorium betritt oder Handlungen vollführt, die die Götter erzürnen würden, man einen Fluch erhalten würde.

Dieses Konzept des “Fluchs” war die Idee, dass der Zorn oder Missfallen der Götter auf Menschen als Katastrophen herabkommen würde, von dem geglaubt wurde, dass es sich in Form von Krankheit, Unglück oder Naturkatastrophen manifestiert. Andererseits gab es auch gleichzeitig die Weisheit, dass solche Katastrophen nicht auftreten würden, wenn man eine angemessene Distanz zu den Göttern aufrechterhält und sie mit Respekt behandelt.

Es wird angenommen, dass dieses Sprichwort aus einer solchen Shinto-Weltanschauung entstanden ist und schließlich weit verbreitet als Lebensstrategie in menschlichen Beziehungen und im gesellschaftlichen Leben verwendet wurde. Da dieser Ausdruck in der Literatur der Edo-Zeit zu finden ist, wissen wir, dass er sich zumindest vor mehreren hundert Jahren unter gewöhnlichen Menschen etabliert hatte. Worte, die aus der Ehrfurcht vor Göttern geboren wurden, sind als Lebensweisheit überliefert worden.

Anwendungsbeispiele

  • Bezüglich der internen Konflikte in dieser Abteilung: “Einen Gott, den man nicht berührt, bringt keinen Fluch” – es ist am besten, sich nicht einzumischen
  • Der Streit des Nachbarpaares ist ein Fall von “Einen Gott, den man nicht berührt, bringt keinen Fluch”, also lasst uns so tun, als würden wir es nicht sehen

Moderne Interpretation

In der modernen Gesellschaft hat “Einen Gott, den man nicht berührt, bringt keinen Fluch” komplexere und vielfältigere Bedeutungen erhalten. In der Informationsgesellschaft, wo soziale Medien weit verbreitet sind, hat die Wichtigkeit dieses Sprichworts mehr denn je zugenommen.

Im Internet besteht immer das Risiko, dass politische Diskussionen oder Aussagen zu gesellschaftlichen Themen zu Online-Gegenreaktionen führen könnten. Sobald eine Gegenreaktion auftritt, bleibt sie lange Zeit als digitale Tätowierung bestehen, daher neigen viele Menschen dazu, sensible Themen im Geiste von “Einen Gott, den man nicht berührt, bringt keinen Fluch” zu vermeiden. Auch Arbeitsplatz-Belästigungsprobleme und Nachbarschaftsprobleme erfordern sorgfältige Behandlung unter Berücksichtigung rechtlicher Risiken, und die Lehren dieses Sprichworts werden angewendet.

Jedoch gibt es in der modernen Zeit zunehmend Situationen, wo dies als “Wegschauen” oder “Gleichgültigkeit” kritisiert wird. Es gibt auch einen Trend, wo das Bewahren von Schweigen zu sozialer Gerechtigkeit und Menschenrechtsfragen manchmal als Mittäterschaft betrachtet wird.

Andererseits gewinnt aus einer psychischen Gesundheitsperspektive die Wichtigkeit des “Grenzensetzens” – das Abschneiden schädlicher Beziehungen zum Schutz der eigenen psychischen Gesundheit – ebenfalls an Aufmerksamkeit. Dieses Sprichwort wird als Weisheit zur Selbstverteidigung neu bewertet, und es dient als praktische Anleitung für moderne Menschen, besonders im Arbeitsplatz-Stressmanagement und bei der Organisation menschlicher Beziehungen. Gerade weil wir in einer Ära leben, die ein Gefühl für Balance erfordert, wird diese alte Weisheit mit neuer Bedeutung wiederbelebt.

Wenn KI dies hört

„Berühre nicht die Götter, dann wirst du nicht verflucht” ist ein perfektes Beispiel für das Kernkonzept der modernen Risikomanagement-Theorie: die „Tail-Risk-Vermeidung”. In der Finanzwissenschaft gilt es als oberste Priorität, „Black-Swan-Ereignisse” zu vermeiden – seltene, aber katastrophale Verluste. Dieses Sprichwort zeigt exakt dieselbe Denkstruktur.

Besonders bemerkenswert ist die „Asymmetrie von Risiko und Ertrag”. Der Nutzen aus dem Umgang mit Göttern ist begrenzt (bestenfalls die vorübergehende Befriedigung der Neugier), während der potenzielle Schaden durch einen Fluch gewaltig und unvorhersagbar ist. Dies entspricht genau dem schlimmsten Risikoprofil der modernen Investitionstheorie: „kleiner Aufwärtstrend, unendlicher Abwärtstrend”.

Noch faszinierender ist der Umgang mit „Informationsasymmetrie”. Die Laune und Macht der Götter sind für Menschen unmessbar – dies entspricht der modernen „Knight’schen Ungewissheit” (Risiken, deren Wahrscheinlichkeit nicht einmal berechenbar ist). Wie Finanzinstitute die eiserne Regel haben, „nicht in Produkte zu investieren, die sie nicht verstehen”, trafen auch die einfachen Menschen der Edo-Zeit die rationale Entscheidung: „Nähere dich nicht Wesen, die du nicht verstehen kannst”.

Die Tatsache, dass diese klassische Weisheit zu denselben Schlussfolgerungen gelangt wie moderne hochentwickelte mathematische Modelle, zeugt von der hervorragenden intuitiven Risikowahrnehmung des Menschen.

Lehren für heute

“Einen Gott, den man nicht berührt, bringt keinen Fluch” lehrt modernen Menschen die Wichtigkeit, sich selbst zu schützen und den Wert weiser Urteilskraft. Dieses Sprichwort lehrt uns sanft, dass wir nicht an jedem Kampf teilnehmen müssen.

In der modernen Gesellschaft sind wir mit Informationen überwältigt und verschiedene Probleme und Konflikte kommen in Sicht. Jedoch müssen Sie sich nicht in alles einmischen. Das Geheimnis, ein erfülltes Leben zu führen, ist es, Ihren Seelenfrieden und Ihre Zeit zu schätzen und sich auf das zu konzentrieren, was wirklich wichtig ist.

Der Schlüssel zur Anwendung dieses Sprichworts ist, “selektive Beteiligung” zu praktizieren. Entwickeln Sie die Fähigkeit zu unterscheiden, mit welchen Problemen Sie sich beschäftigen und welche Sie vermeiden sollten, unter Berücksichtigung Ihrer Werte, Fähigkeiten und Position. Das ist nicht Weglaufen, sondern Weisheit, um Ihre begrenzte Energie am effektivsten zu nutzen.

Auch in menschlichen Beziehungen müssen Sie sich nicht tief mit jedem einlassen. Manchmal brauchen Sie den Mut, Distanz zu wahren, um Ihr Herz leicht zu halten und Ihre Zeit mit wichtigen Menschen reicher zu machen. Das kann manchmal das beste Geschenk für Ihr eigenes Glück und für die um Sie herum sein.

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