Eltern-Kind: eine Welt, Eheleute: Japanisches Sprichwort

Sprichwörter

Wie man „Eltern und Kind sind für eine Welt verbunden, Eheleute für zwei Welten, Herr und Diener für drei Welten” liest

Oyako wa issei, fūfu wa nisei, shujū wa sansei

Bedeutung von „Eltern und Kind sind für eine Welt verbunden, Eheleute für zwei Welten, Herr und Diener für drei Welten”

Dieses Sprichwort bedeutet, dass die Eltern-Kind-Beziehung nur für dieses gegenwärtige Leben dauert. Die Ehemann-Ehefrau-Beziehung setzt sich über zwei Leben in die nächste Welt fort. Die Herr-Diener-Beziehung ist die tiefste Bindung und dauert drei Leben lang.

Basierend auf buddhistischen Vorstellungen der Wiedergeburt zeigt dieses Sprichwort drei Ebenen der Beziehungstiefe und -kontinuität. Selbst Eltern und Kind, durch Blut verbunden, teilen nur dieses gegenwärtige Leben miteinander.

Im Gegensatz dazu läuft die Bindung zwischen Ehemann und Ehefrau tiefer. Sie haben sich aus eigenem Willen füreinander entschieden. Diese Verbindung setzt sich ins nächste Leben fort.

Die Herr-Diener-Beziehung galt als die stärkste von allen. Sie erstreckt sich über drei Leben: Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Diese Bindung wurde als unzerbrechlich über die Zeit hinweg angesehen.

Während der Edo-Zeit nutzte die Samurai-Gesellschaft dieses Sprichwort, um die Loyalität gegenüber dem Herrn zu betonen. Die Menschen verwendeten es auch, um die Wichtigkeit zu lehren, den Ehepartner zu schätzen.

Heute sind buddhistische Weltanschauungen aus dem täglichen Leben verschwunden. Wir hören dieses Sprichwort kaum noch. Dennoch bleibt es ein faszinierender Ausdruck dafür, wie sich Beziehungen in ihrer Tiefe unterscheiden.

Ursprung und Etymologie

Dieses Sprichwort stammt aus buddhistischen Lehren über die Wiedergeburt. Der Buddhismus spricht von „drei Welten” – vergangenes Leben, gegenwärtiges Leben und zukünftiges Leben. Die Menschen verstanden Beziehungen durch diesen Rahmen der Zeit.

Die Begriffe „eine Welt”, „zwei Welten” und „drei Welten” spiegeln direkt diese buddhistische Weltanschauung wider. Eltern und Kind verbinden sich durch Blut nur in diesem gegenwärtigen Leben.

Ehemann und Ehefrau treffen sich jedoch aufgrund von Karma aus einem vergangenen Leben. Ihre Bindung setzt sich in die nächste Welt fort. Die Herr-Diener-Beziehung geht noch tiefer und erstreckt sich über alle drei Leben.

Interessant ist, dass Blutsverwandtschaften niedriger eingestuft werden als gewählte Beziehungen. Ehemann-Ehefrau- und Herr-Diener-Bindungen dauern länger als Eltern-Kind-Verbindungen.

Dies spiegelt die mittelalterliche und frühneuzeitliche japanische Gesellschaft wider. Samurai schätzten die Loyalität zu ihrem Herrn über alles andere. Die Ehebindung wurde als spirituelle Verbindung jenseits bloßer Blutsbande angesehen.

Wir wissen nicht genau, wann dieses Sprichwort zum ersten Mal schriftlich erschien. Aber es war während der Edo-Zeit unter den gewöhnlichen Menschen weit verbreitet. Es drückte Beziehungstiefe durch buddhistische Konzepte aus, die jeder verstand.

Verwendungsbeispiele

  • Man sagt, Eltern und Kind sind für eine Welt verbunden, Eheleute für zwei Welten, Herr und Diener für drei Welten, also muss ich meine Bindung zu meiner Frau schätzen
  • Das alte Sprichwort besagt: Eltern und Kind sind für eine Welt verbunden, Eheleute für zwei Welten, Herr und Diener für drei Welten – es ist interessant, wie gewählte Beziehungen als tiefer angesehen wurden als Blutsbande

Universelle Weisheit

Dieses Sprichwort offenbart eine universelle Wahrheit über Beziehungen. Der Schlüsselunterschied liegt darin, ob eine Bindung „uns gegeben” oder „von uns gewählt” wird.

Eltern-Kind-Beziehungen sind nicht unsere Wahl. Wir werden in sie hineingeboren. Egal wie tief die Liebe ist, diese Verbindung entsteht durch Zufall, nicht durch unseren eigenen Willen.

Die Ehe ist anders. Zwei Menschen wählen sich gegenseitig. Die Bindung entsteht durch gegenseitige Entscheidung. Herr-Diener-Beziehungen erforderten noch stärkere Entschlossenheit und Verpflichtung.

Dies zeigt ein tiefes Verständnis des menschlichen freien Willens und der Verantwortung. Auf den ersten Blick scheint die Einstufung gewählter Beziehungen über Blutsbande die Familienbindungen zu missachten.

Aber das ist nicht die wahre Botschaft. Das Sprichwort hebt tatsächlich eine harte Wahrheit hervor: Wahl bringt Verantwortung mit sich. Wir müssen härter arbeiten, um das zu erhalten, was wir wählen.

Elterliche Liebe fließt natürlich. Aber Ehe und Loyalität erfordern bewusste Anstrengung. Ohne diese Anstrengung brechen diese Bindungen. Deshalb wurde gesagt, dass sie über dieses Leben hinaus dauern.

Menschen fühlen stärkere Verantwortung für Wege, die sie selbst wählen. Unsere Vorfahren erfassten diese universelle menschliche Psychologie perfekt. Sie nutzten buddhistische Konzepte, um auszudrücken, was jeder instinktiv weiß.

Wenn KI dies hört

Wenn wir menschliche Beziehungen durch die Physik und „die Kosten der Aufrechterhaltung von Ordnung” betrachten, wird dieses Sprichwort überraschend genau.

Eltern-Kind-Beziehungen teilen DNA-Baupläne. Sie beginnen in einem niedrigen Entropie-Zustand mit eingebauter Ordnung. Wenn ein Baby weint, reagieren Eltern automatisch. Dies geschieht ohne bewusste Anstrengung.

Das „Programm zur Aufrechterhaltung der Ordnung” ist in ihre Gene eingeschrieben. Die Beziehung erhält sich zu einem gewissen Grad selbst, auch ohne Arbeit. Sie erfordert minimalen Energieaufwand.

Die Ehe ist völlig anders. Zwei Menschen ohne genetische Verbindung müssen allein durch Willenskraft Ordnung schaffen. In thermodynamischen Begriffen ist dies wie das ständige Einspritzen von Energie, um Teilchen zusammenzuhalten, die sich natürlich zerstreuen wollen.

Gespräch, Rücksichtnahme und Kompromiss sind die Energie, die Sie täglich zuführen müssen. Ohne diese konstante Zufuhr bewegt sich die Beziehung natürlich zum Zusammenbruch.

Herr-Diener-Beziehungen sind noch instabiler. Sie werden nur durch künstliche Rahmen wie Interessen und Verträge zusammengehalten. Wenn sich die Bedingungen ändern, lösen sie sich sofort auf.

Schauen Sie sich nur die Mitarbeiterfluktuation an. In dem Moment, in dem die „Energiezufuhr” wie Gehalt oder Leistungen stoppt, verdunstet die Beziehung. Diese Bindung steht unter dem höchsten Druck zur Entropiezunahme.

Lektionen für heute

Dieses Sprichwort lehrt moderne Menschen über die Wichtigkeit von „Wahl” und „Verantwortung” in Beziehungen.

Die heutige Welt sieht anders aus als die Vergangenheit. Die lebenslange Beschäftigung ist zusammengebrochen. Scheidung ist üblich. Sogar Eltern-Kind-Bindungen werden manchmal dünn.

Aber dies lässt die Kernbotschaft des Sprichworts noch heller leuchten. Die Beziehungen, die Sie wählen, haben echtes Gewicht. Sie haben Ihren Ehepartner gewählt. Sie haben Ihren Arbeitsplatz gewählt.

Ihre Entscheidungen tragen Verantwortung und tiefe Bedeutung. Gegebene Beziehungen zu schätzen ist wichtig. Aber gewählte Beziehungen erfordern noch tiefere Verpflichtung.

Wir modernen Menschen haben mehr Wahlfreiheit als je zuvor. Genau deshalb brauchen wir die Entschlossenheit, unsere gewählten Beziehungen sorgfältig zu pflegen.

Diese Bindungen vertiefen sich und setzen sich nur durch Ihren Willen und Ihre Anstrengung fort. Die Freiheit zu wählen bringt Verantwortung für Ihre Entscheidungen mit sich. Dieses Sprichwort lehrt uns still diese zeitlose Wahrheit.

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