Sich selbst leer machen: Japanisches Sprichwort

Sprichwörter

Wie man “Sich selbst leer machen” liest

Onore o munashūsu

Bedeutung von “Sich selbst leer machen”

“Sich selbst leer machen” lehrt uns, Selbstsucht und persönliche Begierden loszulassen. Wir sollten den Dingen mit einem demütigen Herzen begegnen.

“Leer machen” bedeutet hier, den Geist zu klären. Es bedeutet, das Ego, Vorurteile und Anhaftungen loszulassen.

Dieses Sprichwort gilt, wenn man nicht an den eigenen Ideen festhalten sollte. Stattdessen sollte man die Meinungen anderer und neues Lernen mit offenem Geist akzeptieren.

Es wird auch verwendet, wenn man Menschen lehrt, nicht von Status oder Ehre besessen zu sein. Konzentriere dich stattdessen darauf, die wahre Natur der Dinge zu sehen.

Die heutige Welt betont oft Selbstbehauptung. Aber dieses Sprichwort bedeutet nicht, sich selbst auszulöschen.

Vielmehr hat es eine positive Bedeutung. Indem man die Schale des Egos durchbricht, gewinnt man breitere Perspektiven und tieferes Verständnis.

Wenn der Geist frei von unnötigen Dingen ist, wird die Wahrheit sichtbar. Man kann die Stimmen anderer hören. Raum öffnet sich für neue Weisheit.

Ursprung und Etymologie

“Sich selbst leer machen” kam wahrscheinlich durch die alte chinesische Philosophie nach Japan. Es wurde besonders vom taoistischen Denken beeinflusst.

“Munashūsu” ist ein alter japanischer Ausdruck, der “leer machen” bedeutet. Er repräsentiert das Klären des Geistes und das Entfernen selbstsüchtiger Gedanken.

In Laozis Philosophie nimmt das Konzept der “Leere” einen wichtigen Platz ein. Ein Gefäß kann Dinge aufnehmen, weil es leer ist.

Ähnlich kann der Geist die Wahrheit akzeptieren, weil er leer ist. Diese Lehre kam nach Japan und verschmolz mit dem buddhistischen Denken.

Allmählich etablierte sie sich als ein einzigartig japanisches Sprichwort.

Das Wort “onore” (己) ist bemerkenswert. Es bedeutet nicht nur “Selbst”.

Es bezieht sich auf das Ego und Selbst, die zu Objekten der Anhaftung werden. Dies “leer zu machen” bedeutet, persönliche Begierden loszulassen.

Dazu gehören Begierden nach Profit, Ehre und Stolz.

Japan hat lange Demut und Selbstlosigkeit als Tugenden geschätzt. Im Bushido wurde der Zustand des “Nicht-Selbst” als ideal betrachtet.

In der Teezeremonie wurde “Mushin” (Nicht-Geist) geschätzt. Innerhalb dieser japanischen spirituellen Kultur wurde “Sich selbst leer machen” weitergegeben.

Es ging nicht nur um Bescheidenheit. Es repräsentierte eine aktive Haltung, um einen höheren Seinszustand zu erreichen.

Verwendungsbeispiele

  • Er machte sich selbst leer und hörte auf die Führung seines Lehrers, deshalb konnte er so sehr wachsen
  • Je mehr Erfahrung ich sammle, desto mehr erkenne ich, dass sich selbst leer zu machen das Wichtigste als Führungskraft ist

Universelle Weisheit

Jeder hat Begierden, sich selbst zu schützen, anerkannt zu werden und recht zu haben. Diese Gefühle sind für das Überleben notwendig.

Aber die Anhaftung an das “Selbst” blockiert oft Wachstum und Verständnis.

“Sich selbst leer machen” wurde über Hunderte von Jahren weitergegeben. Das liegt daran, dass Menschen grundsätzlich dazu neigen, im “Käfig des Egos” gefangen zu sein.

Wir sehen unbewusst die Welt durch Filter unserer eigenen Erfahrung und unseres Wissens. Diese Filter verzerren manchmal die Wahrheit.

Sie blockieren den Dialog mit anderen. Sie machen neue Möglichkeiten unsichtbar.

Interessant ist, dass dieses Sprichwort sagt “mache dich selbst leer”, nicht “gib dich selbst auf”. Es bedeutet nicht, sich vollständig auszulöschen.

Es zeigt eine flexible Haltung, sich vorübergehend zu leeren und Raum zu schaffen. Ein Gefäß kann neues Wasser aufnehmen, weil es leer ist.

Ähnlich können neues Lernen und Einsichten eintreten, weil der Geist Raum hat.

Unsere Vorfahren verstanden etwas Tiefgreifendes. Menschliches Wachstum bedeutet nicht nur, Wissen anzusammeln.

Manchmal geht es auch ums Loslassen. Der Mut, Stolz zu verwerfen, Vorurteile loszulassen und die eigene Kleinheit zuzugeben.

Diese Demut wird paradoxerweise zur Kraft, die Menschen stark wachsen lässt. Diese tiefe Einsicht ist in diesem Sprichwort enthalten.

Wenn KI das hört

In Kommunikationsnetzwerken haben empfangende Geräte einen temporären Speicherbereich namens “Puffer”. Wenn dieser Puffer mit vorhandenen Daten gefüllt ist, können neue Datenpakete physisch nicht gespeichert werden.

Das System verwirft diese Daten automatisch. Das nennt man “Pufferüberlauf”.

Menschliche kognitive Systeme haben eine überraschend ähnliche Struktur. Das Arbeitsgedächtnis des Gehirns hat begrenzte Kapazität.

In der Psychologie gibt es eine Regel namens “die magische Zahl sieben plus oder minus zwei”. Menschen können nur etwa fünf bis neun Informationsstücke gleichzeitig halten.

Wichtig ist: Wenn bestehende Überzeugungen und Vorurteile das Arbeitsgedächtnis belegen, können neue Informationen nicht in die “Verarbeitungsschlange” eintreten.

Sie verschwinden, bevor sie das Bewusstsein erreichen.

Noch interessanter ist, dass die Kommunikationstechnik eine Technik namens “adaptives Puffermanagement” hat. Diese löscht aktiv alte Daten niedriger Priorität.

Sie sichert ständig freien Raum für neue wichtige Daten. “Sich selbst leer machen” ist genau dieser “absichtliche Pufferlöschprozess”, den Menschen manuell ausführen.

Computer tun dies automatisch durch Design. Aber Menschen müssen bewusst ihren Speicherplatz löschen.

Andernfalls fallen sie in einen Zustand, in dem sie endlos dieselben Daten zirkulieren lassen. Das ist das Stoppen des Lernens.

Lektionen für heute

In der modernen Gesellschaft ist es normal, sich in sozialen Medien zu behaupten. Meinungen zu äußern wird erwartet.

Aber gerade weil heute Informationen überfluten, könnte die Haltung “Sich selbst leer machen” neue Möglichkeiten bringen.

Wenn Meinungen bei der Arbeit aufeinanderprallen, argumentiere nicht sofort zurück. Lege deine Position beiseite und höre der anderen Person zu.

Beim Lernen von etwas Neuem verwirf die Annahme “Das weiß ich schon”. Begegne dem mit einem Anfängergeist.

Du kannst mit solchen kleinen Übungen beginnen.

Wichtig ist nicht, sich selbst zu verleugnen. Vielmehr ist es eine positive Perspektive.

Indem du Raum in deinem Geist schaffst, kannst du ein reicherer Mensch werden. Wenn eine Tasse voller Wasser ist, kann kein neues Wasser hinein.

Aber wenn du sie ein wenig leerst, kannst du frisches Wasser eingießen.

Deine Erfahrung und dein Wissen sind wertvolle Güter. Aber manchmal lege sie vorübergehend beiseite.

Versuche, die Welt mit frischem Geist zu sehen. Diese Demut wird unerwartetes Lernen und Begegnungen zu dir bringen.

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