Wie man „Je öfter man die Ehefrau wechselt, desto schlechter wird sie” liest
Nyōbō wa kaeru hodo waruku naru
Bedeutung von „Je öfter man die Ehefrau wechselt, desto schlechter wird sie”
Dieses Sprichwort bedeutet, dass jedes Mal, wenn man seine Ehefrau wechselt, die neue schlechter ist als die vorherige. Mit anderen Worten: Wenn man sich von seiner derzeitigen Frau scheiden lässt, weil man unglücklich ist, und jemand Neues heiratet, wird man es bereuen und erkennen, dass die vorherige Frau eigentlich besser war.
Dieser Spruch wird hauptsächlich für Menschen verwendet, die leichtfertig eine Scheidung in Betracht ziehen oder sich nur auf die Fehler ihres Partners konzentrieren. Er weist auf eine häufige menschliche Psychologie hin: Wir erkennen oft den Wert dessen, was wir haben, erst, wenn wir es verlieren.
Heute bezieht sich dieses Sprichwort nicht nur auf wörtliche Scheidung und Wiederheirat. Es hat eine breitere Bedeutung als Warnung vor „der Haltung, das, was man hat, nicht zu schätzen und ständig nach etwas Besserem zu suchen.”
Es warnt vor einem Lebensstil, bei dem man immer dem nächsten neuen Ding nachjagt, ohne das Gute in dem zu erkennen, was man bereits besitzt. Dies ist universelle Weisheit, die auch bei modernen Menschen noch Anklang findet.
Ursprung und Etymologie
Es gibt keine eindeutigen Aufzeichnungen darüber, wann oder wo dieses Sprichwort entstanden ist. Es wird jedoch angenommen, dass es bereits in der Edo-Zeit unter gewöhnlichen Menschen gebräuchlich war.
Das Wort „nyōbō” (Ehefrau) selbst hat eine interessante Geschichte. Ursprünglich in der Heian-Zeit bezog sich „nyōbō” auf Hofdamen, die adeligen Frauen am kaiserlichen Hof dienten.
Mit der Zeit kam es in der Samurai-Gesellschaft dazu, „Ehefrau” zu bedeuten. Schließlich wurde es auch unter gewöhnlichen Menschen zum gebräuchlichen Begriff für Ehefrau.
Der Hintergrund dieses Sprichworts hängt wahrscheinlich mit der Realität von Scheidung und Wiederheirat in der Edo-Zeit zusammen. Scheidung war relativ einfach im Vergleich zu heute, besonders wenn Männer sich von ihren Frauen scheiden ließen.
Menschen, die das Schicksal von Männern miterlebten, die sich wiederholt leichtfertig scheiden ließen, begannen wahrscheinlich, diesen Ausdruck als Warnung zu verwenden.
Der Ausdruck „desto schlechter wird sie” enthält mehr als nur einfache Beobachtung. Er beinhaltet scharfe Einsicht in menschliche Begierde und Unzufriedenheit.
Basierend auf der menschlichen Tendenz zu denken, dass das Gras auf der anderen Seite grüner ist, wurde diese Lehre über Generationen weitergegeben.
Verwendungsbeispiele
- Er ist in seiner dritten Ehe, aber er spricht immer über seine früheren Frauen. Es ist wirklich „je öfter man die Ehefrau wechselt, desto schlechter wird sie.”
- Wenn du an Scheidung denkst, sei vorsichtig. Man sagt „je öfter man die Ehefrau wechselt, desto schlechter wird sie.” Vielleicht kannst du einfach nicht sehen, was an deiner jetzigen Situation gut ist.
Universelle Weisheit
Die universelle Wahrheit in diesem Sprichwort spiegelt zwei wesentliche menschliche Eigenschaften wider: die Psychologie von „das Gras ist immer grüner” und „Wert wird erst nach dem Verlust erkannt.”
Im täglichen Leben sind wir überraschend schlecht darin, das, was direkt vor uns liegt, richtig zu bewerten. Wir nehmen die Stärken von Menschen, die wir jeden Tag sehen, als selbstverständlich hin und bemerken nur ihre Schwächen.
Währenddessen scheinen Dinge, die wir noch nicht erhalten haben, attraktiver zu sein, als sie wirklich sind.
Dieses Sprichwort wurde weitergegeben, weil sich diese kognitive Verzerrung bei Menschen nie über die Zeit hinweg ändert. In der Heian-Zeit, der Edo-Zeit und heute wiederholen Menschen dieselben Fehler.
Wenn wir jemand Neues treffen, überzeugen wir uns selbst, dass diese Person ideal ist, und erinnern uns nur an die Fehler der vorherigen Person.
Aber mit der Zeit sehen wir unweigerlich auch Fehler bei der neuen Person. Erst dann bemerken wir die guten Eigenschaften, die die vorherige Person hatte.
Dieses Sprichwort enthält eine noch tiefere Einsicht: „je öfter man wechselt, desto trüber wird das Urteilsvermögen.” Die erste Wahl ist ernst, aber sobald man sich daran gewöhnt zu wechseln, wird der Blick für Menschen oberflächlich.
Man lässt sich leicht von oberflächlichem Charme beeinflussen. Dies ist tiefe Lebensweisheit, die nicht nur für Beziehungen, sondern für alle Entscheidungen gilt.
Wenn KI das hört
Das menschliche Gehirn nutzt die aktuelle Situation als Referenzpunkt und beurteilt Veränderungen davon ausgehend als entweder „Gewinne” oder „Verluste.” Interessant ist, dass die Wahrnehmung von Gewinnen und Verlusten asymmetrisch ist.
Laut der Prospect-Theorie empfinden Menschen Verluste etwa 2,5-mal stärker als gleichwertige Gewinne.
Das bedeutet, selbst wenn man 100 gute Dinge hat, können 40 schlechte Dinge sie psychologisch ausgleichen.
Betrachten Sie den Fall des Ehepartnerwechsels. Die Kochkünste Ihrer vorherigen Frau wurden zu Ihrer „normalen Grundlinie,” also fühlt sich der Verlust davon wie ein großer Verlust an.
Währenddessen fühlt sich der Vorteil, dass Ihre neue Frau gesellig ist und mehr Freunde mitbringt, nicht so stark an wie der Verlust.
Objektiv könnte die neue Frau insgesamt höher punkten, aber Ihr Gehirn konzentriert sich weiterhin auf den Verlust des „schlechteren Kochens.”
Was noch interessanter ist: Dieser Referenzpunkt wird ständig aktualisiert. Wenn Sie zum zweiten Mal den Ehepartner wechseln, werden die Stärken der zweiten Frau zur neuen Grundlinie.
Dann fallen wieder die Schwächen der dritten Frau auf. Dies schafft eine unendliche Schleife des Gefühls „die vorherige war besser” bei jedem Wechsel.
Dieses Sprichwort erfasst genau diesen strukturellen Fehler im menschlichen kognitiven System. Das Problem liegt nicht bei der anderen Person, sondern beim Mechanismus des bewertenden Gehirns selbst.
Lehren für heute
Was dieses Sprichwort modernen Menschen lehrt, ist die Wichtigkeit, „Augen zu haben, die den Wert dessen, was man jetzt hat, neu bewerten.”
In Arbeit und Beziehungen neigen wir dazu, uns nur auf das zu konzentrieren, was unbefriedigend ist. Aber was wirklich wichtig ist, ist die Fähigkeit zu erkennen, wie kostbar das ist, was direkt vor einem liegt.
Perfekte Menschen und perfekte Umgebungen existieren nicht. Wohin man auch geht und was man auch wählt, es wird immer Stärken und Schwächen geben.
Dieses Sprichwort verneint nicht das Streben nach Veränderung. Vielmehr lehrt es die Wichtigkeit, sich zu fragen, ob man das, was man hat, richtig bewertet, bevor man sich für eine Veränderung entscheidet.
Man muss ruhig bestimmen, ob die Ursache der Unzufriedenheit wirklich bei der anderen Person oder Umgebung liegt oder bei der eigenen Perspektive und den Erwartungen.
Wir leben in einem Zeitalter vieler Wahlmöglichkeiten. Gerade deshalb brauchen wir eine Haltung, das, was wir haben, sorgfältig zu pflegen, anstatt ständig nach etwas Neuem zu suchen.
Beziehungen, Arbeit und das tägliche Leben offenbaren ihren Wert nur, wenn man Zeit in sie investiert.
Was das Leben bereichert, sind nicht neue Entscheidungen, sondern die Wertschätzung der Entscheidungen, die man bereits getroffen hat.


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