Wie man „Glück und Unglück hängen vom Menschen ab, nicht vom Tag” liest
Kikkyo wa hito ni yorite hi ni yorazu
Bedeutung von „Glück und Unglück hängen vom Menschen ab, nicht vom Tag”
Dieses Sprichwort bedeutet, dass Glück und Unglück im Leben nicht davon bestimmt werden, ob ein Tag glücklich oder unglücklich ist. Stattdessen hängen sie von den eigenen Handlungen und der Einstellung einer Person ab.
In Japan haben die Menschen lange Zeit dem Brauch gefolgt, Kalenderdaten auf gutes oder schlechtes Glück zu überprüfen. Dieses Sprichwort warnt vor solchem abergläubischen Denken.
Es lehrt, dass proaktive Anstrengung und aufrichtiges Verhalten das sind, was unser Schicksal wirklich formt.
Das Sprichwort lehnt die Idee ab, dass Erfolg an glücklichen Tagen wie taian kommt oder Misserfolg an unglücklichen Tagen wie butsumetsu. Stattdessen betont es, dass aufrichtige Anstrengung unabhängig vom Datum wichtig ist.
Auch heute beschränken manche Menschen ihre Handlungen, indem sie sich zu viele Sorgen über Wahrsagerei oder Aberglauben machen. Dieses Sprichwort übermittelt eine kraftvolle Botschaft: „Du erschaffst dein eigenes Schicksal.”
Anstatt sich zu quälen, welchen Tag man wählen soll, erinnert uns dieses Sprichwort daran, unsere Handlungen in diesem Moment zu schätzen.
Ursprung und Etymologie
Die genaue Quelle dieses Sprichworts hat mehrere Theorien. Die meisten Gelehrten glauben, dass es sich in Japan unter dem Einfluss des alten chinesischen Denkens gebildet hat.
Die konfuzianische Idee, „sein Äußerstes in menschlichen Angelegenheiten zu tun” und das buddhistische Konzept von Ursache und Wirkung haben wahrscheinlich dieses Sprichwort geprägt.
„Kikkyo” bedeutet Glück und Unglück. „Hito ni yorite” bedeutet abhängig von den Handlungen einer Person. „Hi ni yorazu” bedeutet, nicht davon beeinflusst zu werden, ob ein Tag gut oder schlecht ist.
Von der Antike bis zur mittelalterlichen Zeit war Japan stark von onmyodo beeinflusst, einem System, das Kalenderglück betonte. Menschen wählten Daten sorgfältig für Hochzeiten, Baubeginn und Reisen aus.
Den Kalender auf glückliche Tage vor wichtigen Ereignissen zu überprüfen, galt als gesunder Menschenverstand.
Jedoch entstand eine nachdenkliche Philosophie, die diese Praxis in Frage stellte. Menschen begannen zu fragen, ob das, was wirklich wichtig war, nicht die Qualität des Tages, sondern die Qualität der eigenen Handlungen war.
Dieses Sprichwort drückt genau diese Denkweise aus. Anstatt das Schicksal äußeren Faktoren zu überlassen, lehrt es, dass unsere eigenen Handlungen und Einstellungen unsere Zukunft bestimmen.
Diese Botschaft, die menschliche Handlungsfähigkeit betont, verbreitete sich weit in der japanischen Kultur.
Verwendungsbeispiele
- Da Glück und Unglück vom Menschen abhängen, nicht vom Tag, entschied ich mich, meinen eigenen Weg zu gehen, ohne mir Sorgen über Aberglauben zu machen
- Anstatt auf einen glücklichen Tag im Kalender zu warten, lasst uns heute mit dem Geist beginnen, dass Glück und Unglück vom Menschen abhängen, nicht vom Tag
Universelle Weisheit
Menschen haben ein tiefes Verlangen, etwas anderes für ihre Angst vor einer ungewissen Zukunft zu beschuldigen. Kalenderglück, Wahrsagerei und Aberglauben sind bequem.
Sie bieten eine fertige Entschuldigung: „Wenn ich versage, liegt es daran, dass der Tag unglücklich war.” Aber das bedeutet auch, die Kontrolle über dein Leben äußeren Kräften zu überlassen.
Dieses Sprichwort wurde über Generationen weitergegeben, weil es uns sanft führt, während es diese menschliche Schwäche durchschaut. Das Schicksal auf äußere Faktoren zu schieben ist einfach.
Aber du kannst dein Leben nicht wirklich so leben. Dieses Sprichwort übermittelt eine harte, aber hoffnungsvolle Wahrheit: sowohl gutes als auch schlechtes Glück kommen letztendlich aus der Anhäufung deiner eigenen Handlungen.
Unsere Vorfahren verstanden etwas Wichtiges. Menschen sind Geschöpfe, die Entschuldigungen suchen, aber sie wünschen sich auch, ihr eigenes Schicksal zu gestalten.
Das schwache Herz, das sich auf Kalenderglück verlassen möchte, und der starke Wille, der dennoch auf eigenen Füßen stehen möchte. Menschlich zu sein bedeutet, mit beiden zu leben.
Deshalb gibt uns dieses Sprichwort weiterhin Mut über die Zeitalter hinweg.
Wenn KI das hört
Dieses Sprichwort behandelt brillant den „Attributionsfehler” in menschlichen kognitiven Systemen. Der Psychologe Julian Rotter schlug die Theorie des Kontrollorts vor.
Sie teilt Menschen in interne Typen ein, die Ursachen „in sich selbst” sehen, und externe Typen, die Ursachen im „Glück oder der Umgebung” sehen.
Interessanterweise zeigen groß angelegte Verfolgungsstudien von Tausenden von Menschen, dass interne Typen im Durchschnitt etwa 20 Prozent mehr verdienen und bessere Gesundheit genießen.
Warum entsteht ein solcher Unterschied? Es läuft darauf hinaus, ob man sich auf „veränderbare Variablen” konzentriert. Wenn jemand bei einer Prüfung versagt und denkt „heute war ein unglücklicher Tag”, kann er nichts ändern.
Aber jemand, der denkt „ich habe nicht genug gelernt”, kann konkrete Maßnahmen für das nächste Mal ergreifen. Interne Kontrolle ist eine Denkmethode, die Probleme in „lösbare Gleichungen” verwandelt.
Noch bemerkenswerter ist, dass dieses Denkmuster erlernt werden kann. Forschung zur kognitiven Verhaltenstherapie zeigt, dass nur acht Wochen Training den Kontrollort von extern zu intern verschieben können.
Wenn dieses Sprichwort erklärt „nicht am Tag”, präsentiert es eine äußerst praktische kognitive Strategie. Es sagt uns, das Schicksal als Variable zu behandeln, nicht als festen Wert.
Das menschliche Gehirn neigt dazu, die Verantwortung auf äußere Faktoren zu verschieben, wenn es sich selbst überlassen bleibt. Dieses Sprichwort bietet wissenschaftlich fundierte Ratschläge, diese Tendenz bewusst zu korrigieren.
Lektionen für heute
Die moderne Gesellschaft ist überflutet mit Informationen, die dazu ermutigen, das Schicksal äußeren Kräften zu überlassen. Wahrsagerei-Posts in sozialen Medien und Glücksbringer sind überall.
Dieses Sprichwort lehrt uns die Wichtigkeit, das Steuer unseres eigenen Lebens inmitten dieser Informationsflut zu halten.
Was wichtig ist, ist nicht auf den perfekten Zeitpunkt zu warten, sondern aufrichtig das anzuhäufen, was du jetzt tun kannst. Wenn du etwas Neues beginnst, einen Karrierewechsel in Betracht ziehst oder mit Beziehungen kämpfst, neigen wir dazu, Handlungen zu verschieben und zu denken „jetzt ist schlechtes Timing.”
Aber vielleicht ist es nicht eine Frage des Timings, sondern eine Frage deiner Entschlossenheit und Handlung.
Natürlich sind Vorbereitung und Planung notwendig. Jedoch sie als Entschuldigungen zu verwenden, um still zu bleiben, versus einen unvollkommenen ersten Schritt zu machen, schafft völlig unterschiedliche Lebensergebnisse.
Dieses Sprichwort lehrt uns, dass Schicksal nicht etwas ist, worauf man wartet, sondern etwas, was man erschafft. Deine Entscheidungen und Handlungen heute formen, wer du morgen wirst.
Nicht die Qualität des Tages, sondern deine eigene Einstellung ist der Schlüssel, um dein Leben zum Leuchten zu bringen.


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