Aussprache von „外面如菩薩内心如夜叉”
Gaimen nyo bosatsu naishin nyo yasha
Bedeutung von „外面如菩薩内心如夜叉”
Dieses Sprichwort drückt die Dualität von Menschen aus, die äußerlich sanft und ruhig erscheinen, aber böse Gedanken in ihren Herzen hegen.
Es bezieht sich auf einen Zustand, in dem jemand oberflächlich eine mitfühlende, freundliche und sanfte Haltung wie ein Bodhisattva zeigt, während er innerlich schreckliche und böse Gedanken wie ein Yaksha hegt. Dies geht über die einfache Bedeutung “Erscheinung unterscheidet sich von der Substanz” hinaus und drückt eine ernstere menschliche Verschlagenheit aus, bei der jemand absichtlich eine Maske der Güte trägt, um andere zu täuschen.
Dieses Sprichwort wird in Situationen verwendet, die davor warnen, sich von oberflächlicher Freundlichkeit oder Sanftheit täuschen zu lassen, oder wenn Menschen kritisiert werden, die eine solche Dualität besitzen. Es wird besonders für berechnende Menschen verwendet, die versuchen, andere auszunutzen, oder für diejenigen, die böse Taten hinter den Kulissen planen, während sie vorgeben, in der Öffentlichkeit gute Menschen zu sein. Auch heute gibt es verschiedene Situationen, in denen dieser Ausdruck zutrifft, wie Menschen, die sich in sozialen Medien wie gute Menschen verhalten, während sie in der Realität eine andere Persönlichkeit haben, oder diejenigen, die vor ihrem Chef bei der Arbeit gehorsam sind, aber ständig hinter seinem Rücken kritisieren.
Herkunft und Etymologie
Dieses Sprichwort ist ein Ausdruck, der aus buddhistischen Lehren geboren wurde. Es drückt menschliche Dualität aus, indem es “Bodhisattva” und “Yaksha” gegenüberstellt, Wesen, die in der buddhistischen Weltanschauung erscheinen.
Bodhisattvas werden als mitfühlende Wesen dargestellt, die Menschen retten, repräsentiert durch sanfte und schöne Formen. Andererseits sind Yaksha schreckliche Dämonen, die als furchteinflößende Wesen betrachtet werden, die Menschen verschlingen. Dieses Sprichwort entstand durch die Verwendung dieser beiden polar entgegengesetzten Wesen, um den Unterschied zwischen äußerem Erscheinungsbild und innerer Natur kraftvoll auszudrücken.
Als der Buddhismus nach Japan eingeführt wurde und sich unter den gewöhnlichen Menschen ausbreitete, entstanden viele metaphorische Ausdrücke mit buddhistischer Terminologie. Dieses Sprichwort ist einer davon, und es wird angenommen, dass es besonders ab der Edo-Zeit weit verbreitet wurde.
Interessant ist, dass dieser Ausdruck nicht nur eine Beleidigung ist, sondern die grundlegende Komplexität der menschlichen Natur ausdrückt. Es ist ein Sprichwort, das von der Tiefe der japanischen psychologischen Einsicht erzählt und geschickt die Dualität von “öffentlichem Gesicht” und “privatem Herzen” ausdrückt, die jeder besitzt, indem es sich die buddhistische Weltanschauung ausleiht. Es kann als Produkt kultureller Verschmelzung bezeichnet werden, bei der buddhistisches Denken in die Alltagssprache einschmolz.
Anwendungsbeispiele
- Diese Person ist “Äußerlich wie ein Bodhisattva, innerlich wie ein Yaksha” – sie zeigt oberflächlich ein Lächeln, aber man weiß nie, was sie wirklich denkt
- Lass dich nicht von ihren freundlichen Worten täuschen – sie ist wirklich “Äußerlich wie ein Bodhisattva, innerlich wie ein Yaksha”
Moderne Interpretation
In der modernen Gesellschaft ist die “Dualität”, die dieses Sprichwort zeigt, komplexer und vielschichtiger geworden. Mit der Verbreitung sozialer Medien ist es möglich geworden, völlig unterschiedliche Persönlichkeiten online und offline zu spielen, wodurch das Verhalten “Äußerlich wie ein Bodhisattva, innerlich wie ein Yaksha” raffinierter wurde.
Besonders Fälle, in denen Influencer und Prominente öffentlich wohltätige Aktivitäten und gesellschaftliche Beiträge fördern, während sie heimlich Steuerhinterziehung oder betrügerische Aktivitäten betreiben, werden häufig zu Problemen. Auch in Unternehmen wird das Phänomen namens “Greenwashing” aufgezeigt, bei dem Unternehmen oberflächlich Umweltschutz und gesellschaftlichen Beitrag befürworten, während sie tatsächlich mit Profit als Priorität handeln.
Andererseits ist in der Moderne auch der Wert entstanden, dass die getrennte Verwendung von “wahren Gefühlen und öffentlicher Haltung” nicht unbedingt schlecht ist. Es gibt Situationen, in denen das Einnehmen von Haltungen, die sich von den inneren Gefühlen unterscheiden, als soziale Fähigkeit bewertet wird – um reibungslose menschliche Beziehungen bei der Arbeit aufrechtzuerhalten oder als Rücksichtnahme, um zu vermeiden, andere zu verletzen.
Jedoch werden in der Informationsgesellschaft Geheimnisse eher entdeckt, und langfristig gibt es eine Tendenz, Ehrlichkeit zu schätzen. In der Moderne, wo Transparenz gefordert wird, könnte dieses Sprichwort neue Bedeutung als Warnung vor “Verhaltensmustern, die Grenzen für nachhaltige menschliche Beziehungen haben” haben.
Wenn KI dies hört
**Die Geburt des digitalen Bodhisattva**
Heutige Social-Media-Nutzer spielen regelrecht „digitale Bodhisattvas”. Das perfekte Frühstücksfoto auf Instagram, der glänzende Karrierebericht auf LinkedIn, das glückliche Familienfoto auf Facebook – all das sind Werkzeuge, um ein „ideales Selbst” zu inszenieren, das einem barmherzigen Bodhisattva gleicht.
Doch hinter dem Bildschirm lauern die Realität der zigfachen Wiederholung vor dem Posten, die Eifersucht auf den Erfolg anderer und der nach Anerkennung hungernde „innere Yaksha”. Laut Forschungen der Psychologin Sherry Turkle geben etwa 70% der Social-Media-Nutzer zu, dass sie sich „online besser darstellen, als sie tatsächlich sind”.
Besonders faszinierend ist das neue Leiden, das dieses „kuratierte Selbst” hervorbringt. Der Druck, die selbst geschaffene perfekte Fassade aufrechtzuerhalten, lässt paradoxerweise den inneren Yaksha noch mehr anschwellen. Man schwankt zwischen Freude und Verzweiflung je nach Anzahl der „Likes”, wird deprimiert beim Vergleich mit den Posts anderer – genau der Zustand, in dem die Kluft zwischen äußerer Schönheit und innerer Hässlichkeit maximal wird.
Die menschliche Doppelnatur, die dieses Sprichwort vor Jahrhunderten durchschaute, wird im digitalen Zeitalter in beispiellosem Ausmaß sichtbar gemacht. Auf der Bühne der sozialen Medien sind wir alle vielleicht Yakshas, die Bodhisattva-Masken tragen.
Lehren für heute
Dieses Sprichwort lehrt uns, die wir in der Moderne leben, über “den Wert wahrer menschlicher Beziehungen”. Es zeigt die Wichtigkeit, die Einsicht zu kultivieren, um zum Wesen einer Person durchzublicken, ohne sich von oberflächlicher Freundlichkeit oder Sanftheit irreführen zu lassen.
Gleichzeitig gibt es uns die Gelegenheit, über uns selbst zu reflektieren. Tragen wir nicht unbewusst bequeme Masken? Indem wir unserem wahren Selbst begegnen und danach streben, ehrlich ohne Verstellung zu leben, können wir tiefere Vertrauensbeziehungen aufbauen.
In der modernen Gesellschaft neigen wir dazu, kurzfristige Vorteile und Eindrücke zu betonen, aber aus langfristiger Sicht wird konsequente Ehrlichkeit zum wertvollsten Gut. Dieses Sprichwort ist eine wichtige Lehre, die uns an solche offensichtlichen, aber leicht vergessenen Wahrheiten erinnert. Warum werfen wir nicht noch einmal einen Blick auf die Schönheit des Umgangs mit Menschen mit aufrichtigem Herzen?


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