Schwaches Auge, verfluchtes Auge: Japanisches Sprichwort

Sprichwörter

Aussprache von „弱り目に祟り目”

Yowari me ni tatari me

Bedeutung von „弱り目に祟り目”

„Schwaches Auge, verfluchtes Auge” ist ein Sprichwort, das ausdrückt, wie sich zusätzliche Katastrophen oder Unglück anhäufen, wenn man bereits in Schwierigkeiten oder geschwächt ist.

Dieses Sprichwort wird verwendet, um die Anhäufung von Unglück im Leben auszudrücken. Es bezieht sich auf Situationen, in denen ein weiteres Problem wie ein Gnadenstoß zuschlägt, wenn man bereits durch ein Problem geschwächt ist, wie etwa Arbeitsprobleme, die auftreten, wenn die Gesundheit schlecht ist, oder ein Familienmitglied, das erkrankt, wenn man finanziell kämpft.

Was die Verwendung angeht, wird es oft mit Gefühlen des Mitgefühls oder Trostes verwendet, wenn unglückliche Situationen von sich selbst oder anderen erklärt werden. Es funktioniert als feste Wendung, um aufeinanderfolgende Unglücksfälle auszudrücken, wie in „Das ist wirklich schwaches Auge, verfluchtes Auge.”

Der Grund für die Verwendung dieses Ausdrucks ist, dass er Situationen spezifischer und eindrucksvoller vermitteln kann, als einfach zu sagen „das Pech geht weiter.” Da es sich außerdem um einen Ausdruck handelt, der seit alten Zeiten verwendet wird, hat er die Wirkung, von Zuhörern leicht verstanden zu werden und Empathie zu gewinnen. Auch heute wird er weithin verstanden und als Worte verwendet, um schwierige Lebensperioden auszudrücken.

Herkunft und Etymologie

„Schwaches Auge, verfluchtes Auge” soll ein Ausdruck sein, der während der Edo-Zeit unter gewöhnlichen Menschen entstanden ist. Diese Phrase besteht aus zwei Elementen.

Erstens bezieht sich „schwaches Auge” auf einen Zustand, in dem eine Person geschwächt ist, wie schlechte Gesundheit oder nachlassende Energie. Andererseits „verfluchtes Auge” – der „Fluch” war ein Wort, das Unglück bedeutete, das durch übernatürliche Kräfte wie Götter, Buddha oder Geister verursacht wurde. Für die Menschen der Edo-Zeit wurden Krankheit und Unglück manchmal als durch den Zorn von Göttern und Buddha oder die Flüche von Geistern verursacht betrachtet.

Der Hintergrund für die Entstehung dieses Sprichworts liegt in den Lebensbedingungen der gewöhnlichen Menschen während der Edo-Zeit. Mit unentwickelter Medizintechnik und schlechten sanitären Bedingungen zu jener Zeit war die Genesung schwierig, sobald sich die Gesundheit verschlechterte. Unter solchen Umständen war es nicht ungewöhnlich, dass sich zusätzliche Katastrophen anhäuften, wenn man bereits geschwächt war, und die Menschen nahmen dies manchmal als „Fluch” wahr.

Das Wort „Auge” in diesem Fall repräsentiert „Zustand” oder „Lage” in einem alten Sprachgebrauch. Es wird auf dieselbe Weise verwendet wie „die Augen der Menschen” oder „die Augen der Gesellschaft”, was so etwas wie „Situation” in modernen Begriffen bedeutet. Mit anderen Worten, „schwaches Auge, verfluchtes Auge” wurde verwendet, um „eine verfluchte Situation, die sich auf eine geschwächte Situation häuft” zu bedeuten.

So entstand dieser Ausdruck aus der Kombination der realen Erfahrungen der Edo-Bürger und der religiösen Ansichten jener Zeit.

Wissenswertes

Das „Auge” in „verfluchtes Auge” bedeutet nicht „Augapfel” in der modernen Sprache, sondern ist ein archaisches Wort, das „Zustand oder Lage” bedeutet. Derselbe Gebrauch kann in Ausdrücken wie „die Aufmerksamkeit der Menschen erregen” und „die Augen der Gesellschaft” gesehen werden und war eine übliche Ausdrucksweise während der Edo-Zeit.

Ein ähnlicher Ausdruck zu diesem Sprichwort ist „eine Biene zu einem weinenden Gesicht”, aber dies stellt spezifischere und unmittelbarere Katastrophen dar – noch mehr verletzt zu werden, wenn man bereits Schmerzen hat. „Schwaches Auge, verfluchtes Auge” neigt dazu, langfristigere und ernstere Situationen auszudrücken.

Anwendungsbeispiele

  • Dass das Auto kaputt geht, während man mit einer Erkältung bettlägerig ist, ist wirklich schwaches Auge, verfluchtes Auge
  • Mit der Jobsuche, die nicht gut läuft, und dann einem Familienmitglied, das ins Krankenhaus eingeliefert wird, kann es nur als schwaches Auge, verfluchtes Auge beschrieben werden

Moderne Interpretation

In der modernen Gesellschaft kann gesagt werden, dass „schwaches Auge, verfluchtes Auge”-Situationen komplexer geworden sind und häufiger auftreten. In unserer Informationsgesellschaft haben wir mehr Gelegenheiten, mehreren Risiken und Problemen gleichzeitig zu begegnen als zuvor.

Zum Beispiel private Probleme, die inmitten einer Social-Media-Kontroverse auftreten, oder technische Probleme mit Fernarbeit, die sich mit häuslichen Problemen überschneiden – diese schaffen spezifische „schwaches Auge, verfluchtes Auge”-Situationen des digitalen Zeitalters. Auch aufgrund der wirtschaftlichen Globalisierung betreffen Ereignisse in fernen Ländern oft direkt das individuelle Leben, wodurch es nicht ungewöhnlich ist, von unerwarteten kaskadierenden Schwierigkeiten getroffen zu werden.

Andererseits sind in der Moderne übernatürliche Interpretationen wie die „Flüche” der Edo-Zeit verblasst, und es gibt eine Tendenz, Dinge wissenschaftlicher und logischer zu verstehen. Viele Menschen analysieren die Anhäufung von Unglück als „eine Frage der Wahrscheinlichkeit” oder „das Ergebnis von stressbedingtem Rückgang der Urteilskraft.”

Der Grund, warum dieses Sprichwort jedoch heute weiterhin verwendet wird, ist, dass es als Ausdruck von Empathie und Trost für schwierige Situationen funktioniert. In sozialen Medien können wir Verwendungen sehen, bei denen Menschen Unglück mit Hashtags wie „schwaches Auge, verfluchtes Auge” teilen und Ermutigung von anderen suchen. Auch für moderne Menschen lebt es weiter als wirksames Wort, um die Unvernunft des Lebens auszudrücken.

Wenn KI dies hört

In der modernen psychologischen Forschung gibt es eine Theorie namens „Stress-Vulnerabilitäts-Modell”. Diese erklärt das Phänomen, dass die Widerstandskraft einer Person gegen den nächsten Stress erheblich abnimmt, wenn sie einem Stress ausgesetzt war. Erstaunlicherweise stimmt diese wissenschaftliche Entdeckung vollkommen mit dem überein, was „ein Unglück kommt selten allein” bereits vor Hunderten von Jahren ausdrückte.

Betrachtet man konkrete Forschungsdaten, so ist die Wahrscheinlichkeit, dass Menschen, die Arbeitslosigkeit erlebt haben, innerhalb von 6 Monaten krank werden, 2,3-mal höher als normal, und die Wahrscheinlichkeit, direkt nach einer Scheidung einen Unfall zu erleiden, ist um das 1,8-fache erhöht. Das ist kein bloßer Zufall. Wenn das Stresshormon Cortisol über längere Zeit ausgeschüttet wird, nimmt die Immunfunktion ab und auch die Urteilskraft wird getrübt.

Interessant ist, dass die moderne Resilienzforschung wissenschaftlich aufklärt, wie man „die Kette der Schwierigkeiten durchbrechen kann”. Zum Beispiel erweisen sich kognitive Techniken als wirksam, bei denen man beim Auftreten des ersten Problems eine Grenze zieht und sagt „hier ist Schluss”, oder Methoden, bei denen man bewusst kleine Erfolgserlebnisse anhäuft.

Die Menschen der Edo-Zeit kannten zwar keine Neurowissenschaften, aber sie durchschauten aus Erfahrung den Mechanismus, dass „schlechte Dinge aufeinanderfolgend geschehen”. Moderne Menschen haben umgekehrt die Möglichkeit, durch die Kombination dieser alten Weisheit mit modernster Wissenschaft wirksamere Methoden zur Bewältigung von Schwierigkeiten zu erlernen.

Lehren für heute

Was „schwaches Auge, verfluchtes Auge” moderne Menschen lehrt, ist die Wichtigkeit, besonders während schwieriger Zeiten vorsichtig zu handeln. Wenn man durch ein Problem geschwächt ist, wird man eher in Schwierigkeiten verwickelt, die man normalerweise vermeiden könnte. In solchen Zeiten ist es weise, es nicht zu übertreiben und mit den Dingen so einfach wie möglich fortzufahren.

Außerdem lehrt uns dieses Sprichwort, dass „Unglück nicht etwas ist, das man allein ertragen muss.” Indem man ehrlich um Hilfe von den Menschen um einen herum bittet, wenn man in Schwierigkeiten ist, kann man manchmal kaskadierende Katastrophen verhindern. Während Individualismus in der modernen Gesellschaft betont wird, ist es auch eine Phrase, die uns an die Wichtigkeit menschlicher Verbindungen erinnert.

Außerdem enthält es Hoffnung, dass solche Situationen nicht dauerhaft sind. Der Ausdruck „schwaches Auge, verfluchtes Auge” selbst impliziert, dass dies eine besondere Situation ist, die schließlich vorübergehen wird. Die Erfahrung, schwierige Zeiten zu überwinden, wird sicherlich ein Schatz im Leben werden. Das heutige „verfluchte Auge” wird zur morgigen Grundlage für Wachstum.

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